ein Radweg mitten durch einen Spielplatz?

Ein verfrühter Aprilscherz?

Als Bürger für Rheine (BfR) sind wir immer wieder überrascht, welche kuriosen Planungen die Stadtverwaltung hervorbringt. Doch die Idee, einen Radweg mitten durch einen Spielplatz in der Eschendorfer Aue zu führen, setzt dem Ganzen die Krone auf. Wir konnten zunächst kaum glauben, dass diese Planung ernst gemeint ist. Leider handelt es sich dabei nicht um einen Aprilscherz, sondern um eine Entscheidung, die potenziell gefährliche Folgen mit sich bringt.

Die Stadt setzt auf „gegenseitige Rücksichtnahme“. Ein schöner Gedanke – wenn wir in einer perfekten Welt leben würden. Doch schon der gesunde Menschenverstand sagt uns, dass dies in der Praxis scheitern muss. Kinder gelten bis zum Alter von zehn Jahren im Straßenverkehr als deliktsunfähig, das heißt, sie können Gefahren und Konsequenzen gar nicht vollständig einschätzen. Sie gehören ohnehin zu den schwächsten und gefährdetsten Gruppen im Verkehr, da sie Geschwindigkeiten schlechter abschätzen und oft erst spät wahrgenommen werden.

Nun stellen wir uns diese Kinder auf einem Spielplatz vor – einem Ort, an dem sie eigentlich unbeschwert spielen und toben sollten. Und mitten hindurch rauschen Radfahrer, viele davon mit E-Bikes, die Geschwindigkeiten von bis zu 25 km/h erreichen. Wer glaubt, dass dies keine Gefahr darstellt, muss wohl noch nie selbst die Dynamik eines Spielplatzes erlebt haben.

Die Frage, warum der Radweg nicht einfach um den Spielplatz herumgeführt wurde, bleibt unbeantwortet. Ob die Verkehrsabteilung der Stadt Rheine oder die örtliche Polizei in die Planung einbezogen wurden, ist ebenso unklar. Es drängt sich der Verdacht auf, dass hier Entscheidungen getroffen wurden, ohne die Betroffenen oder Experten wirklich mit einzubeziehen.

Neben der offensichtlichen Gefahr für die Kinder wirft diese Planung auch grundlegende Fragen zur Qualität der Stadtplanung auf. Spielplätze unterliegen strengen Sicherheits- und Prüfstandards. Ein Radweg mitten hindurch widerspricht diesen Standards nicht nur, sondern stellt sie auf groteske Weise infrage.

Wir können die Eltern, die sich über diese Planung empören, bestens verstehen. Die Idee, einen Ort, der der Sicherheit und dem Wohl von Kindern gewidmet ist, mit einem Radweg zu durchschneiden, ist schlichtweg absurd. Es bleibt zu hoffen, dass aus dieser kuriosen Fehlplanung zumindest Lehren für zukünftige Projekte gezogen werden oder eine gute Kompromisslösung gefunden wurde.

Gerne stehen wir als „BfR – Bürger für Rheine“ für Anwohner als Unterstützer zur Verfügung und vertreten unsere Meinung in den etwaigen Ausschüssen.

zur Berichterstattung der Münsterschen Volkszeitung