Unsere Forderungen zur Schulentwicklung in Rheine 11.06.2016

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Sehr geehrte Damen und Herren,

sehr geehrte Eltern,

wir die UWG „Bürger für Rheine“ schauen schon seit einiger Zeit besorgt auf die Schulpolitik in Rheine. Zudem sind wir geschockt, über die jüngsten Entwicklungen, zum Standort Mesum. Unser Arbeitskreis „Schule in Rheine“ hat die Fragen der Stadtverwaltung Rheine aus der Schulausschusssitzung vom 12.04.2016 aufgegriffen und wir möchten unsererseits helfen, die bestmögliche Lösung für eine zukunftsfähige Schulstruktur in Rheine zu finden.

1) Kann es gelingen, durch verstärkte Öffentlichkeitsarbeit, die Akzeptanz der Sekundarschulen zu erhöhen und dadurch deutlich zu machen, dass die Sekundarschulen letztlich Gesamtschulen ohne gymnasiale Oberstufen sind? Wir „Bürger für Rheine“ haben mit der Fragestellung ein Problem, denn die Fragestellung suggeriert uns, dass die Eltern der Grundschüler sich nicht umfangreich über die in Rheine angebotenen Schulformen und damit über den weiteren Werdegang ihrer Kinder informieren. Die Eltern wissen sehr wohl um was für eine Schulform es sich bei der Sekundarschule handelt. Die Eltern wissen aber auch das die angestrebte Durchmischung (Hauptschüler/Realschüler/Gymnasialschüler) der Sekundarschule in keiner Weise erreicht wird und auch nicht erreicht werden kann, da die Gesamtschule in einem vorgezogenen Anmeldeverfahren die besten Häppchen vom Teller zieht. Die „Reste“ gehen dann an die Sekundarschulen, worauf sich letztlich der schlechte Ruf als „Resteschule“ zurückführen lässt. Zudem wissen die Eltern der Schüler auch, dass eine Schule die jedes Jahr mit „Ach und Krach“ die erforderliche Anzahl an Schülern für eine Dreizügigkeit schafft, ihren Schülern ein nicht so umfangreiches Angebot an Wahlfächern bieten kann wie es eine vier oder fünfzügige Schule bieten kann. Was auch erklärt, warum die Eltern keinerlei Probleme haben, ihre Kinder an der Sekundarschule der Stadt Neuenkirchen anzumelden, nicht aber an einer der Sekundarschulen der Stadt Rheine. Hier sollte man ansetzen. Wir schlagen daher vor, das vorgezogene Anmeldeverfahren für die Gesamtschule zu streichen, und beide Schulformen in einen wirklichen Wettbewerb um die Elterngunst zu stellen.

2) Kann die Bildung eines Teilstandortes einer Sekundarschule oder der Gesamtschule am Standort Mesum die Zukunftsfähigkeit der Schulstruktur und den Erhalt des Standortes Mesum gewährleisten? Teilstandort Sekundarschule Wir sehen hier keinen Handlungsbedarf. Grundsätzlich wäre aber in einer Elternbefragung zu klären ob überhaupt eine Nachfrage an einem weiteren Sekundarschulzug besteht. Was wir bezweifeln. Wir halten bei einem Sekundarschulstandort mit drei Zügen und Ausschöpfung der Kapazitäten die Nachfrage für völlig abgedeckt. Teilstandort Gesamtschule und / oder Elsa-Brändström-Realschule Die Anmeldezahlen 2016 sprechen eine deutliche Sprache. Für den Fall, dass die Nachfrage bei dem anstehenden Rückgang der Grundschulabgänger ab 2017 in ähnlicher Höhe bestehen bleibt, könnte ein jeweils weiterer Zug die Nachfrage decken. Prüfen könnte man, ob eine Zusammenlegung des Teilstandortes Elisabethschule und des neuen Zuges für die Euregio Gesamtschule am Schulstandort Mesum von den Eltern und / oder ein Teilstandort der Elsa-Brändström-Realschule angenommen werden würde. Wir schlagen zur Klärung dieser Frage die Beteiligung der Betroffenen vor.

3) Kann eine Bildung eines Teilstandortes der Elsa-Brändström-Realschule mit integrierten Hauptschulbildungsgang ab Klasse 7 am Standort Mesum die oben beschrieben Problemlagen lösen? Hier sehen wir die größten Chancen dem Elternwillen gerecht zu werden, und den Erhalt des Schulstandortes Mesum zu sichern. In vielen Gesprächen mit betroffenen Eltern haben wir herausgehört, dass sich das Halbtagsangebot an den weiterführenden Schulen nicht mit der Nachfrage deckt. Was auch durch die Ergebnisse des Anmeldeverfahrens 2016 bestätigt wird. Viele Eltern möchten ihre Kinder nicht dem Ganztagsschulbetrieb aussetzen. Wir schlagen diesbezüglich eine Elternbefragung in den Grundschulen vor, um den Bedarf an einem Halbtagsschulangebot wie es die Elsa-Brändström-Realschule bietet, zu ermitteln, und dementsprechend zu decken.

4) Welche Chancen und welche Gefahren liegen in der Gründung/Errichtung einer zweiten Gesamtschule? Als Chance sehen wir in der Errichtung einer zweiten Gesamtschule zunächst einmal dem Elternwillen gerecht zu werden. Auch der Schulstandort Mesum wäre längerfristig gesichert. Die Bildung einer zweiten Gesamtschule erfordert aber mindestens eine Vierzügigkeit mit einem Klassenfrequenzrichtwert von 28 Kindern pro Klasse. 112 benötigte Schüler, bei sinkenden Schülerzahlen, woher nehmen? Zudem sollte eine Drittelparität angestrebt werden, die wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht einmal an der Euregio Gesamtschule erfüllen. Kinder mit Hauptschul- oder Realschulempfehlung werden nicht das Problem darstellen. Aber woher nehmen wir die Kinder mit den Gymnasialempfehlungen? Die Bildung einer zweiten Gesamtschule würde aus diesem Grunde sowohl einen Gymnasialstandort, als auch die Nelson Mandela Schule in ihrem Bestand gefährden. Das kann und sollte nicht das Ziel unserer Bemühungen sein.

5) Kann eine Lösung der Problematik auch in der Zügigkeitsbegrenzung einzelner Schulformen incl. der Einziehung von Schulbezirksgrenzen liegen? In einer erneuten Zügigkeitsbegrenzung einzelner Schulformen, und das auch noch unter Einbeziehung von Schulgrenzen sehen wir die gesetzlich zugesicherte freie Wahl der Schulform für nicht berücksichtigt. Diese Lösung scheidet für uns hiermit kategorisch aus.

Schlusswort Für uns „Bürger für Rheine“ ist der „Elternwille“ ein hohes Gut, das zu schützen gilt. Um diesem gerecht zu werden schlagen wir vor die Eltern der Grundschüler in die bevorstehenden Prozesse einzubinden. Aus diesem Grunde regen wir eine Elternbefragung in den Grundschulen an. Neben der bevorzugten Schulform sollte hierbei auch abgefragt werden, wie die Eltern zur Ganztags/Halbtagsbeschulung stehen. Wir sind keine Gegner der Sekundarschule. Ganz im Gegenteil, wissen wir doch ob der hervorragenden Arbeit die an diesen Schulen geleistet wird. Wir sehen aber eine Schule die es in drei Anmeldeverfahren nicht aus eigener Kraft geschafft hat die erforderliche Menge an Schülern an sich zu binden, als gescheitert an. Ein Festhalten an der bisherigen Praxis, fehlende Schüler durch Zügigkeitsbegrenzungen an anderen Schulen umzulenken, um dadurch die Sekundarschulen in ihrem Bestand zu sichern, schädigt nachhaltig auch den Ruf der Nelson Mandela Schule. Das wäre bei den anstehenden Investitionen fatal. Wir schlagen daher vor, auch um die Nelson Mandela Schule zu stärken, das vorgezogene Anmeldeverfahren für die Gesamtschule zu streichen. Wenn beide Schulen gleichzeitig in ein Anmeldeverfahren starten, könnte die Sekundarschule ihren Ruf als „Resteschule“ langfristig ablegen..

 

Eure

Bürger für Rheine

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