BfR zu Besuch beim Tierengel Rheine e.V
Dass die Inflation insbesondere tiefe Spuren bei Menschen mit geringem Einkommen hinterlässt, ist eigentlich nichts Neues. Schlimm wird es jedoch vor allem dann, wenn davon auch die besten Freunde dieser Menschen, nämlich die Haustiere, betroffen sind.
Was dies konkret bedeutet, war Inhalt eines Gesprächs zwischen dem Verein Tierengel Rheine e. V. und der Wählergemeinschaft Bürger für Rheine (BfR).
Sonja Fernströning, Vorsitzende der Tierengel Rheine, begrüßte die Abordnung der BfR in den Räumen des Vereins an der Schmale Straße. Nach ihren Worten dienen die Vereinsräume in erster Linie als Ort für die Futterausgabe aber auch als Treffpunkt während der Ausgabezeit
„Wir verstehen uns sozusagen als eine Tafel für Haustiere von bedürftigen Menschen“, berichtete die Schatzmeisterin der Tierengel, Klaudia Hüster. Bereits seit 2009 verteilen die Tierengel wöchentlich Tierfutter. Empfänger sind Personen, die sich aufgrund ihres kleinen Einkommens die Tiernahrung für ihre Haustiere im Handel oft nicht leisten können.
Hüster machte deutlich, dass der Weg in die Bedürftigkeit in vielen Fällen sehr schnell vor sich geht. Jobverlust oder Krankheit sind oft Gründe dafür. Da übernehmen Haustiere für diese Betroffenen stets eine wichtige Sozialfunktion.
„Wir betrachten allerdings mit größter Sorge, dass die Zahl dieser Personen innerhalb der letzten zwei Jahren rasant angestiegen ist und auch wohl weiter ansteigen wird,“ sagte Klaudia Hüster. So habe sich die Zahl der Menschen, die zur Futterausgabe der Tierengel kommen inzwischen verdreifacht. Klaudia Hüster und Sonja Fernströning befürchten daher, bald an den Rand der Kapazitäten zu kommen. „Wir wollen hier niemanden abweisen, doch irgendwann sind wir am Limit. Und genau davor fürchten wir uns“, machten beide Vorstandsmitglieder deutlich und wiesen darauf hin, dass die Arbeit der Tierengel Rheine ausschließlich durch Sach- und Geldspenden ermöglicht wird.. Eine Unterstützung zum Beispiel durch die Stadt Rheine gebe es nicht.
Evelyn Eggenkämper, Mitglied der BfR im Sozialausschuss, zeigte sich tief beeindruckt über das Engagement der Tierengel. „Wenn ich das alles hier so sehe und höre, dann geht es nicht nur um die Ausgabe von Tierfutter, sondern vor allem darum, vielen betroffenen Menschen in ihrer schwierigen Situation Halt und Kraft zu geben. Das was hier geleistet wird, hat den gleichen Stellenwert, wie die vielen Tafeln in Deutschland, die den gleichen Personenkreis mit Lebensmitteln versorgen“, machte Eggenkämper deutlich.
Auch Heinz-Jürgen Wisselmann, Vorsitzender der BfR und Ratsmitglied Detlef Weßling stimmten Evelyn Eggenkämper zu. „Wir können für dieses selbstlose Engagement nur den Hut ziehen. Doch damit ist es leider nicht getan. Viel wichtiger ist es, dies alles auf ein sicheres Fundament zu stellen, damit die Tierengel Rheine weiterhin ein fester Bestandteil bei den Hilfsangeboten in unserer Stadt sind“, so Wisselmann und Weßling übereinstimmend.